Estatua al Cenachero, der Fischhändler, in Málaga

Man sagt, dass Málaga über drei Symbole verfügt, die nicht von der Stadt zu trennen sind. Zum einen handelt es sich um die Biznaga, eine kugelförmige, künstlerisch hergestellte Blütenkugel, die Boquerón, die Sardelle, eine Spezialität Málagas, und die Skultptur Cenacher, ein Fischhändler mit seinen Körben, den man auf dem Platz Plaza de la Marina findet, die am häufigsten fotografierte Skulptur Málagas, die zudem eine besondere Geschichte aufweist.

Auch wenn dem Cenachero das Gesicht vom Künstler, Jaime Fernández Pimentel, gegeben wurde, der etwas nach hinter verschobene Hut eine Idee des damaligen Bürgermeisters Málagas war und für die Details der Kleidung und die Haltung der Skulptur das Model des Künstlers, Manolo el Petaca herhalten musste, so existierte der Fischhändler auch in Wirklichkeit, denn in Malaga lebte ein Händler namens Diego, der, bevor die Lebensmittelgesetze diesen Handel verboten, mit seinen Körben (cenacho = Marktkorb) durch die Straßen Málagas zog um den Fisch des Tages zu verkaufen. Der legendäre Erfolg dieses Cenachero lag natürlich nicht nur an der Qualität des Fisches, sondern auch an seinen Erzählungen, seiner guten Laune und seinen Gesprächen mit der Bevölkerung.
 
Wie wichtig der Cenachero am Plaza de la Marina für Málaga ist, kann man auch daran erkennen, dass man in der Partnerstadt Málagas, Mobile in Arizona, eine Kopie dieses Fischhändlers findet, der dort jedoch Fishmonger genannt wird. Dieser Fishmonger ist ein Geschenk Málagas und steht nahe eines zweiten Geschenkes der Stadt, dem Arcos de la Amistad, dem Bogen der Freundschaft.
 
Aber der Cenachero verbirgt noch ein zweites Geheimnis, denn der bei Málaga geborene Jaime Pimantel, der Skulpteur, lebte im fernen Norwegen, als eine spanische Zeitung einen Bericht über ihn veröffentlichte, den wiederum der Bürgermeister Málagas so interessant fand, dass er Pimantel einen Brief schrieb und ihn bat bei seinem nächsten Besuch in Málaga bei ihm vorbeizuschauen. Dieses Treffen war dann der Beginn einer Zusammenarbeit, die auch zum Cenachero führte. Pimantel ließ allerdings seinen ersten Fischhändler, der gerade einmal 30 Zentimeter groß war, wesentlich älter sein und hatte den Hut nahezu über den Augen, um sich von der Sonne zu schützen. García Grana, der Bürgermeister, schlug einige änderungen vor, und es entstand letztendlich der heutige Cenachero.
 
Eigentlich wollte Jaime Pimantel seinem Cenachero auch einen kleinen Springbrunnen beifügen, der von einer nackten Frau gekrönt war, die die Geburt Málagas symbolisieren sollte, eine Idee, die allerdings wenig Gegenliebe fand, da es undenkbar war, dass eine der religiösen Prozessionen der Stadt an einer nackten Frau vorbeigehen sollte.
 
Als die Statue des Fischhändlers 1964 in Málaga eingeweiht wurde, wusste niemand welchen Erfolg der Cenachero bald haben würde und der Künstler versprach sogar nie Geld für ein Replikat, egal welcher Größe, zu fordern. Später meinte er etwas ironisch, dass er allein mit den Rechten für die Abbildung auf Postkarten Millionär geworden wäre.
 
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