Das Castillo de Santa Catalina (Festung Catalina) in Cádiz

Nachdem der englische Freibeuter Francis Drake 1587 die Stadt Cádiz angegriffen hatte und dabei 20 Schiffe der sogenannten Armada Invencible versenkt hatte und 1596 die englisch-holländische Flotte unter Robert Devereux erneut Cádiz angegriffen und weitgehend zerstört hatte, entschied sich der spanische König Felipe II. die Stadt Cádiz für alle Zukunft gegen diese Angriffe zu schützen und beauftragte den Militäringenieur Cristóbal de Rojas damit eine Festung zu bauen, das Castillo de Santa Catalina.

Da der Baumeister starb lange bevor die Arbeiten zu Ende geführt waren, blieb das Resultat weit hinter den Plänen zurück, auch wenn die sternförmige, ins Meer hinausragende Festung, drei wichtige Verteidigungspunkte aufwies, die man auch heute noch sehr deutlich sehen kann. Zur Stadt hin wurde das Castillo de Santa Catalina (Festung Santa Catalina) von einer Mauer geschützt, wobei der Arco del Pópuló den Eingang bildete, ein Stadttor, das um diese Zeit keine Funktion mehr ausübte. Um auch für eine längere Belagerung gerüstet zu sein, fand im Castillo de Santa Catalina nicht nur Lager und Wohnräume, sondern auch Aljibes, also Wasserzisternen.
 
Erst 1693 wurde dann unter König Carlos II. auch eine Kapelle in der Festung Santa Catalina gebaut, eine Kapelle, die aus einem einzigen Raum bestand und über einen barocken Altar verfügt, der ursprünglich vollständig vergoldet war. Lediglich der Eingang der Kapelle wurde später etwas verändert und hat damit nicht mehr sein ursprüngliches Aussehen behalten. In der Kapelle wurden mehrere spanische Heilige verehrt, unter anderem auch die Santa Catalina de Alejandría, deren Namen die Festung trägt.
 
Ab 1769 wurde das Castillo de Santa Catalina als Gefängnis für politische Gefangene höherer Herkunft benutzt, wobei selbst noch 1981 hier Staatsfeinde ihre "Heimat" fanden. In der Regel handelte es sich dabei um Personen, die am Staatsstreich des gleichen Jahres beteiligt waren und dem mittlerweile verstorbenen Diktator Francisco Franco treu geblieben waren und den gewählten Präsidenten des Staates, Adolfo Suárez, für unfähig hielten die wirtschaftlichen Probleme des Landes zu lösen. Die spanische Verteidigung gab die Festung im Jahre 1991 auf und ermöglichte damit auch Touristen den Zugang.
 
Der berühmteste Gefangene im Castillo de Santa Catalina dürfte indes der Mexikaner Mariano Abasolo gewesen sein, der dafür kämpfte aus der spanischen Kolonie Nueva España ein unabhängiges Mexiko zu schaffen, jedoch an die Spanier verraten wurde und für eine lebenslange Haft nach Cádiz gebracht wurde. Abasolo starb am 14. April 1816 im Alter von 32 Jahren in der Festung Catalina an Lungentuberkulose und erlebte daher nicht mehr die Unabhängigkeit Mexikos, die 1821, fünf Jahre nach seinem Tod, ausgerufen wurde.